Cloud oder On-Premises? Entscheidungshilfen für den Mittelstand

In einer Zeit, in der digitale Infrastruktur die Basis für den Geschäftserfolg bildet, stehen viele mittelständische Unternehmen vor einer entscheidenden Frage: Cloud oder On-Premises? Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile – und eine falsche Entscheidung kann zu erheblichen Kosten, Sicherheitsrisiken oder Einschränkungen führen.

In diesem Beitrag beleuchten wir beide Modelle und geben Orientierung für die passende Strategie im deutschen Mittelstand.


1. Was bedeutet Cloud vs. On-Premises?

  • Cloud: IT-Ressourcen wie Server, Speicher oder Anwendungen werden über das Internet von externen Dienstleistern (z. B. AWS, Microsoft Azure, Google Cloud) bereitgestellt.

  • On-Premises: Die IT-Infrastruktur wird im eigenen Unternehmen betrieben – entweder im Serverraum oder im firmeneigenen Rechenzentrum.


2. Kosten und Investitionen

Cloud:

  • Geringe Anfangsinvestitionen

  • Abrechnung nach Nutzung (Pay-as-you-go)

  • Keine physischen Server nötig

  • Schnelle Skalierung möglich

  • Langfristig eventuell teurer bei Dauerbetrieb

On-Premises:

  • Hohe Anfangskosten für Hardware & Einrichtung

  • Kontrolle über alle Ressourcen

  • Planbare laufende Kosten (Wartung, Strom, Personal)

  • Längere Amortisationszeiträume

Tipp: Für Unternehmen mit schwankendem Ressourcenbedarf ist die Cloud oft wirtschaftlicher. Bei konstantem, hohem Bedarf kann On-Premises langfristig günstiger sein.


3. Sicherheit und Datenschutz

Cloud:

  • Professionelle Sicherheitsmaßnahmen der Anbieter

  • Risiko durch Drittzugriff und Datenübertragung

  • Einhaltung von DSGVO durch Anbieter ist kritisch zu prüfen

  • Shared Responsibility Model: Verantwortung wird geteilt

On-Premises:

  • Volle Kontrolle über alle Sicherheitsmaßnahmen

  • Höhere Verantwortung für Absicherung & Compliance

  • Ideal für besonders sensible Daten (z. B. Gesundheitswesen, Behörden)

Tipp: Bei besonders hohen Datenschutzanforderungen, z. B. im Gesundheitssektor, ist On-Premises häufig die sicherere Wahl.


4. Flexibilität und Skalierbarkeit

Cloud:

  • Nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit

  • Ideal für schnelles Wachstum oder saisonale Schwankungen

  • Neue Services per Klick verfügbar

On-Premises:

  • Skalierung erfordert physische Hardware-Erweiterungen

  • Längere Vorlaufzeiten

  • Limitierte Kapazitäten ohne Neubeschaffung

Tipp: Startups und schnell wachsende Unternehmen profitieren deutlich von der Cloud.


5. Wartung und Betrieb

Cloud:

  • Wartung übernimmt der Anbieter

  • Updates, Backups und Monitoring meist automatisch

  • Geringe IT-Belastung im Unternehmen

On-Premises:

  • Eigenverantwortliche Wartung durch IT-Abteilung

  • Bedarf an Fachpersonal

  • Risiko veralteter Systeme bei Budgetmangel

Tipp: Wer keine interne IT-Abteilung mit entsprechender Kapazität besitzt, sollte Cloud-Lösungen bevorzugen.


6. Hybride Lösungen als Kompromiss

Für viele Mittelständler ist eine Hybrid Cloud die optimale Lösung:
Ein Teil der Daten und Systeme bleibt lokal (z. B. sensible Daten), während andere Workloads in die Cloud ausgelagert werden (z. B. E-Mail-Systeme, Backups, Webanwendungen).

Vorteile hybrider Ansätze:

  • Flexibilität & Kosteneffizienz

  • Sicherheitskontrolle bei kritischen Anwendungen

  • Optimierung der Ressourcenverteilung


Fazit

Die Entscheidung zwischen Cloud und On-Premises hängt stark von den individuellen Anforderungen, Budgetrahmen und Sicherheitsbedenken ab. Für viele Unternehmen bietet ein hybrider Ansatz die besten Ergebnisse – sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Unsere Empfehlung: Lassen Sie eine individuelle IT-Architekturanalyse durch erfahrene Technologieberater:innen durchführen, um die optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.

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